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Norbert Lins trifft… (Folge 1)
Die Europäische Kommission möchte die Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug (Richtlinie 2009/48/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2009) überarbeiten und hatte dazu im Juli 2023 einen Vorschlag vorgelegt. Im Europäischen Parlament beschäftigt sich der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) federführend damit.
Die Spielzeugrichtlinie legt die Sicherheitsanforderungen fest, die ein Spielzeug erfüllen muss, bevor es in der EU in Verkehr gebracht werden darf und soll Kinder vor Risiken in Spielzeug, insbesondere vor Chemikalien, schützen. Spielzeug in der EU ist so sicher wie praktisch nirgendwo sonst auf der Welt, doch veränderte Kaufgewohnheiten durch Online-Marktplätze und neue Technologien sorgen für neue Herausforderungen. Daher überrascht es auch nicht, dass Spielzeug eine der am häufigsten gemeldeten Produktkategorien über das Safety-Gate-System der EU für gefährliche Non-Food-Produkte ist.
Am 1. Dezember 2023 war ich nach einer Betriebsführung zu einem Gespräch mit dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI) und der Ravensburger Verlag GmbH nach Ravensburg eingeladen. Die geplanten Änderungen der Spielzeugverordnung beinhalten sowohl Chancen, als auch Herausforderungen, verdeutlichten mir die Gesprächsteilnehmer Hanspeter Mürle, Mitglied des Vorstandes Ravensburger AG, Thomas Redemann, Mitglied der Geschäftsführung Ravensburger Verlag GmbH, Uwe Stützle, Director of Global Quality Management, Ravensburger Verlag GmbH, Ulrich Brobeil, Geschäftsführer, Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V. und Alexander Breunig, Senior Consultant Toy Safety, Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V.
Insbesondere Themen wie der digitale Produktpass, chemische Reglementierungen, neue akustische Sicherheitsanforderungen und die Anforderungen an die psychische Gesundheit beschäftigen die Spielzeughersteller. Klar ist, dass neue Regeln nur wirksam sein können, wenn sie durch Marktkontrollen durchgesetzt werden.
Intensiv haben wir uns auch mit den Ergänzungsvorschlägen des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) zum Entwurf der Spielzeugverordnung ausgetauscht. In diesem Ausschuss bin ich seit Juli 2014 Mitglied. Laut den Vorschlägen sollen verschiedene Materialien wie Edelstahl, Aluminium, Nitrosamine und Duftstoffe auf den Prüfstand kommen, in Spielzeugen verboten oder die bestehenden Grenzwerte abgesenkt werden. Dies birgt die Gefahr, dass aufgrund von Überregulierung sichere Spielwaren verboten oder aufgrund aufwändiger Tests zu teuer werden könnten, um sie auf den Markt zu bringen. Die Sicherheit der Kinder muss immer an erster Stelle stehen, doch müssen neue Anforderungen auch wissenschaftlich fundiert sein.
Und dann haben wir auch noch Memory gespielt. Der Clou dabei: Die Kärtchen, die durch das Aufdecken gleicher Paare gefunden werden mussten, wiesen alle inhaltlich auf die Spielzeugverordnung hin. Das war die Edition „Keep me in memory“. Eine tolle Idee.
Bild: © Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V.
Link zur Facebook-Seite von Norbert Lins: https://www.facebook.com/Norbert.Lins.EU