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Sommertour im Kreis Biberach

Bild: Achim Deinet, Bürgermeister von Bad Schussenried, Norbert Lins, Geschäftsführer
Michael Bihler und der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger vor Ort bei der holzwerk
GmbH. © Bettina Scriba.

Am 5. September habe ich meine Sommertour fortgesetzt und war im CDU-Kreisverband Biberach unterwegs. Dort habe ich einmal mehr erlebt, wie das LEADER-Programm der Europäischen Union den ländlichen Raum fördert und stärkt. Ich freue mich sehr, dass mich Thomas Dörflinger, der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Biberach, den ganzen Tag über begleitet hat. Wir beide profitieren von den Einblicken, die wir an so einem Sommertourtag (der leider ziemlich verregnet war) erhalten.

Der Tag startete in Bad Schussenried bei der holzwerk GmbH. Geschäftsführer Michael Bihler führte uns durch die Räume und erläuterte uns im Showroom und anhand von Projekten die Tätigkeitsfelder, in denen die holzwerk GmbH agiert. Es wird hochwertiger Möbel- und Innenausbau für Privat- und Objektkunden angeboten, wobei sich der Fokus auf die Realisierung aus einer Hand richtet. Insgesamt werden 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Steffen Käppeler, der zweite Geschäftsführer, war an diesem Tag in München, wo gerade ein Großprojekt umgesetzt wird.

Auch Bürgermeister Achim Deinet und Stadtkämmerer Carsten Kubot, die die holzwerk GmbH vom Kauf des Grundstücks bis zur Eröffnung des Gebäudes begleitet haben, machten sich vor Ort ein Bild der gelungenen Ansiedelung. Für die Coworking-Arbeitsplätze und die Comaking-Produktionswerkstatt, die Selbständige anmieten können, erhielt das Unternehmen eine LEADER-Förderung. Neben Synergieeffekten sollen durch die bessere Auslastung auch die Kosten reduziert und die Nachhaltigkeit gefördert werden. Auch aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes Baden-Württemberg flossen Fördermittel. Das Investitionsvolumen umfasste zwei Millionen Euro. Eine Erweiterung des Betriebs ist auf dem Grundstück möglich.

Vor Ort wurden die Herausforderungen, Mitarbeiter zu finden, Nachfolgeregelungen im Handwerk und das umfangreiche Procedere bei Ausschreibungen angesprochen. Da im kommenden Jahr eine Vergaberechtsreform ansteht, konnte ich Hoffnung machen, dass davon nicht nur das Handwerk, sondern auch kleinere und mittlere Kommunen profitieren werden. Bad Schussenried erzielt die höchsten Gewerbesteuereinnahmen nicht durch die großen Firmen am Ort, sondern durch das Handwerk.

Leckeres Eis durften wir beim nächsten Termin probieren. Q-Eis Gründerin Beate Bühler hat vor fünf Wochen einen Q-Eis Shop in Ehrensberg eröffnet. Dadurch konnte eine Nahversorgungslücke in der Gemeinde geschlossen werden. Zugleich lockt der moderne und barrierefreie Selbstbedienungs-Verkaufscontainer (eine so genannte Smart-Shop-Box) Mitarbeiter der umliegenden Industriebetriebe, Personen auf der Durchreise sowie Einheimische mit dem Rad an.

Zu kaufen gibt es neben 30 verschiedenen Q-Eis Sorten auch Eistorten, frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fertigprodukte wie Soßen und Maultaschen, Nudeln, Kaffee, Getränke, Honig, Chips, Geschenke und Vieles mehr. Alle Produkte stammen von Herstellern aus der Region. Die Investitionen in Höhe von 90.000 Euro wurden zu 40 Prozent über das LEADER-Programm gefördert. Aktuell wird die Hälfte des Umsatzes durch Eis erwirtschaftet. Für die Produktion der Eissorten wird Milch vom Hof der Eltern in Bad Waldsee-Hittisweiler verwendet. Bei schönem Wetter laden drei Sonnenschirme und Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein.

Weiter ging es zum Hof von Familie Härle, einem konventionellen Milchviehbetrieb mit ca. 180 Kühen in den Haltungsstufen drei und vier in Ochsenhausen-Goppertshofen. Im Stall kommen moderne Melkroboter zum Einsatz, und es gibt einen Boxenlaufstall. Dass es den Tieren sehr gut geht, davon konnten wir uns bei einem kleinen Experiment selbst überzeugen: Mit geschlossenen Augen erfassten wir die Geräusche, die wir hörten. Trotz der vielen Kühe war es ruhig im Stall. Die Kühe sind also zufrieden.

Neben der Haltung von Jungvieh wird Ackerbau für Weizen, Gerste und Silomais sowie Forstwirtschaft betrieben und Grünland bestellt. Es gibt auch eine 75-kWh-Güllebiogasanlage und Photovoltaik auf dem Hof, die sowohl für Eigenstrom als auch zur Einspeisung genutzt wird. Doris Härle engagiert sich und zeigt Schulklassen und Erwachsenen ihren "Lernort Bauernhof". Seit 2016 ist sie die Vorsitzende des LandFrauenverbands Biberach-Sigmaringen. Im kommenden Jahr wird Landwirtschaftsmeister Stefan Härle den Hof übernehmen und die Landwirtschafts GbR fortführen.

Auch wenn für Milch derzeit ein guter Preis bezahlt wird, ist der Wettbewerb schwierig. Billigstes Fleisch, zum Beispiel aus Namibia, wird importiert. Auch der Transport von Kälbern über Spanien in Richtung Asien per Schiff ist ein ungelöstes Problem. Zudem könnte in einigen Jahren die B312 über das Grundstück führen und die Fläche teilen. Ob es so kommen wird, bleibt abzuwarten.

Ich freue mich über einen weiteren gelungenen Sommertourtag und danke dem Kreisverband und allen Helfern für die Planung der Termine. Der Tag klang dann noch beim 1. Sommerempfang der CDU-Württemberg-Hohenzollern im Bierkrugstadel Schussenried aus.

 

Bild: Rundgang durch die holzwerk GmbH in Bad Schussenried. © Bettina Scriba.
Bild: Norbert Lins, Thomas Dörflinger MdL und Dr. Hans-Peter Reck, Bürgermeister von Steinhausen an der Rottum, probieren das Q-Eis im Q-Eis Shop. © Bettina Scriba.
Bild: Norbert Lins, Dr. Hans-Peter Reck, Thomas Dörflinger, Inhaberin Beate Bühler und Mitarbeiterin Vanessa Sedelamaier im Q-Eis Shop. © Bettina Scriba.
Bild: Stefan Härle zeigt seinen Milchviehstall in Ochsenhausen-Goppertshofen. © Bettina Scriba.
Bild: Norbert Lins erläutert im Stall der Familie Härle die Agrarpolitik des Europäischen Parlaments. © Bettina Scriba.

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